Leben mit Sehbehinderung

Fast blinde Frau spricht in den Klassen 6a und 6b.

Nachdem wir uns im Fach PCB ausführlich mit dem Thema „Auge“ beschäftigt hatten, besuchte uns zum Abschluss dieser Sequenz eine hochgradig sehbehinderte Dame. Frau Pielmeier sprach schon öfters in Schulklassen und reiste für den Besuch bei uns extra aus Regensburg mit einer Begleitperson an.

Gleich am Anfang erfuhren wir, dass Frau Pielmeier wegen eines Autounfalls seit ihrem 23. Lebensjahr auf einem Auge blind, auf dem anderen sehbehindert ist. Als sehbehindert gelten Menschen, die weniger als 30% mit den Augen wahrnehmen können. Um uns zu veranschaulichen, wie es sich anfühlt, eine Sehbeeinträchtigung zu haben, brachte uns die Fachfrau fünf verschiedene Brillen mit, die unterschiedlich starke Sehschwächen simulierten.

 

Anschließend erzählte uns Frau Pielmeier viel von ihrem Alltag, z.B. wie sie diesen meistert und welche Utensilien ihr Erleichterung verschaffen.

Hier ein Auszug:

- Sie hat immer eine absolut aufgeräumte Wohnung, damit ihr Mann (der übrigens auch sehbehindert ist) und sie alles sehr schnell zu finden und nicht über irgendetwas stolpern.

- Sie benutzt ein Farberkennungsgerät, um ihre Kleidung auszuwählen.

- Sie besitzt eine sprechende Uhr.

- Sie bewegt sich mit einem Blindenstock fort, was sie uns auch demonstrierte.

- Wenn sie essen geht, lässt sie sich die Einteilung des Essens erklären (z. B. „Fisch auf 12 Uhr, Gemüse auf 3 Uhr, Kartoffeln auf 9 Uhr).

- Wenn sie „Mensch ärgere dich nicht“ spielt, benutzt sie dafür eine spezielle Vorlage, in der die Spielfiguren festgesteckt werden können.

 

Weiterhin erklärte sie uns die Blindenschrift, die so genannte „Braille-Schrift“, und berichtete über Blindenschreibmaschinen. Auch über Blindenführhunde erzählte sie viel, obwohl sie selbst keinen besitzt. Besonders erstaunlich für uns war der hohe Anschaffungspreis eines solchen, der zwischen 25.000 € und 30.000 € beträgt.

Danach durften wir Frau Pielmeier noch Fragen stellen und einige von uns sollten Versuche mit blickdichter Brille, also blind, ausüben. Jeder war verblüfft darüber, wie schwierig es ist, als Nichtsehender ein Glas Wasser einzuschenken...

 

Zum Abschluss waren wir uns alle einig, dass das zwei abwechslungsreiche und interessante Unterrichtsstunden waren, die wie im Flug vergingen.

Frau Pielmeier hat uns sehr begeistert und tief beeindruckt! Sie hat ihr Schicksal so selbstverständlich angenommen und meistert ihren Alltag so tapfer! Außerdem ist sie trotz ihrer Behinderung sehr lebensfroh und hat eine absolut positive Ausstrahlung!

Wir bedankten uns für die vielen neuen Informationen, wünschten eine angenehme Heimreise und alles Gute für die Zukunft.

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Max-Reger-Mittelschule

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